|
Jörg Wickram. Der „Tichter“ und „Stattschreiber zů Burckhaim"
Stolz setzt der Verfasser seinen Namen und Titel auf mehrere wichtige Werke der deutschen Literatur, die zwischen 1555 und 1557 erscheinen. Georg – oder Jörg, wie er sich zumeist nennt – Wickram ist in dieser Zeit Stadtschreiber in „Burckhaim am Rein“. Zugleich ist er einer der produktivsten und populärsten Autoren der Renaissancezeit, der seit 1531 mit Theateraufführungen und verschiedenen literarischen Werken bekannt wurde und sich auch als „Tichter“ und „Moler“ bezeichnet.
Mit der Schwanksammlung Das Rollwagenbüchlein hat er einen der ersten Bestseller der deutschen Sprache geschrieben. Drei jeweils veränderte Auflagen erscheinen noch zu Lebzeiten Wickrams, viele weitere folgen nach seinem Tod. Auch heute gehören einzelne Geschichten daraus zum Bestand von Lesebüchern und erfreuen durch ihre genaue, pointierte Darstellung, ihre volksnahe Sprache und ihren Witz den Leser.
Er war um 1505 in Colmar im Elsass geboren, lebte und arbeitete aber seit Anfang 1555 in Burkheim in Baden. Dieser damals wie heute beschauliche Ort von unter 1000 Einwohnern, nördlich von Breisach in den Weinbergen am Westrand des Kaiserstuhls gelegen, hatte das Stadtrecht und bot Wickram das Amt des Stadtschreibers, eine Position, die für ihn in seiner Heimatstadt nicht zu erreichen war.
Neben den Amtsgeschäften setzte er seine schriftstellerische Tätigkeit bis zu seinem Tod fort, der um 1560 eingetreten sein muss. Die Gemeinde Vogtsburg-Burkheim ehrt das Andenken Jörg Wickrams, indem sie eine Gasse und den Festsaal im örtlichen Rathaus nach ihrem bedeutenden Einwohner genannt hat. Entdecken Sie das Idyll Burkheim auf einem Rundgang, begleitet von Geschichten aus dem Rollwagenbüchlein.
|
|
|
|